Bilder von Marion Tischler - ausgestellt im Uni-Gebäude, Seminarstraße
(Foto: Michael Hehmann)

Kunst-Förderpreis für zwei Studentinnen

Piepenbrock-Gruppe stiftete Auszeichnung für den Nachwuchs

Den zum ersten Mal ausgeschriebenen "Piepenbrock-Kunst-Förderpreis" für Studierende des Faches Kunst/Kunstpädagogik der Universität hat die Jury den Studentinnen Christine Haller (Bildhauerei) und Marion Tischler (Malerei) zugesprochen. Bilder, Skulpturen, Objekte für das Spiel und Bühne aus der Arbeit des Faches zeigt die Universität heute (10-20 Uhr) und am Freitag (10-18 Uhr) auf allen Etagen des Gebäudes Seminarstraße 33-34.

Der Förderpreis der Piepenborck-Unternehmensgruppe soll jährlich vergeben werden; er ist mit 15000 DM dotiert. Je 2000 DM erhalten die Preisträgerinnen, 11000 DM stehen dem Fachgebiet für Anschaffungen zu Verfügung. Wie Prof. Klaus Sliwka dazu sagte, ist dieser Preis neben dem vor einigen Jahren gestifteten Nachwuchspreis der Buchandlung Jonscher die zweite Fördereinrichtung für Osnabrücker Kunststudenten.

Die Ausstellung in der Seminarstraße bietet einen Überblick über Tendenzen und Entwicklungsstand der Studenten im Fach. Eingebettet in die Leistungsschau sind die Arbeiten der beiden Preisträgerinnen.

Christine Haller, die zur Zeit als Stipendiatin in Neuseeland arbeitet, hat den Förderpreis für ihre eigenwilligen Skulpturen erhalten. Sie baut (stahlarmierte) Stelen und spindelförmige Gebilde aus wechselnden Schichten von flachen Steinen - meist Schiefer - und Gips auf, kombiniert sie mit (eingehängten) Fundsachen wie Knochen. Die Kunststudentin, die nebenbei auch literarische Texte verfaßt und viel fotografiert, führt mit ihren Skulpturen vor, wie spielerische Fantasie und gestalterische Konzentration genügsam bekannte optische Eindrücke (geologische Formationen usw.) ausweiten können.

Marion Tischlers Malerei ordnet geometrische Formen und manchmal auch grafische Figuren auf hochformatigen Leinwänden. In der Ausstellung stehen diese Bilder nebeneinander frei im Raum. Der Besucher fragt sich (anders als angesichts der Haller-Skulpturen), welchen eigenständigen Weg die Studentin mit ihrer Arbeit suchen und möglicherweise finden wird.

Mehr als vierzig Studierende stellen aus. Einige von ihnen haben ihre Arbeiten in Osnabrück bereits gezeigt - in der Studentenwerksgalerie (Schloßgartenmensa) und in den Schaufenstern der Seminarstraße. Ihre Exponate und die der anderen Kunststudenten sich anzusehen, das lohnt nicht allein als Nachweis, was im Fach so alles getrieben wird; es sind Studienergebnisse darunter, die auch strengeren Ansprüchen genügen. (Zi)

aus: Neue Osnabrücker Zeitung vom 16. Februar 1995