Fichtner, Tamara

Nominiert für den Bereich Visuelle Medien (Siebdruck)

Thema: Technische Konstellationen
Bei dem Thema Technische Konstellationen war es mir wichtig die drei Städte, Hameln, Osnabrück und Recke, in denen ich mich zu dieser Zeit am meisten aufhalte, miteinander zu verbinden. So habe ich mir in jeder Stadt Objekte gesucht, die ich fotografiert und in diesen drei Reihen bearbeitet habe. Es handelt sich also um selbst fotografierte Fotos, die ich ebenfalls selbständig bearbeitet habe.

In der ersten Reihe habe ich mich mit Hochspannungsmasten, die ich in Hameln, wo ich geboren und aufgewachsen bin, fotografiert habe, beschäftigt. Ich habe diese so bearbeitet, dass sich geometrische, reduzierte Formen entwickelt haben, die ich dann zu dieser Reihe zusammengefügt habe. Hierbei habe ich mich bei den Farben für Grauabstufungen und Schwarz entschieden, weil diese das Material der Hochspannungsmasten am besten unterstreichen. Die Grautöne im Hintergrund wirken sehr leicht, was außerdem die luftig wirkenden Formen der Masten unterstützen. Das Schwarz im Vordergrund hält das Bild zusammen und zeigt die Stärke des Materials der Hochspannungsmasten. An einigen Stellen im Hintergrund und Vordergrund springen die Strukturen auf, was die Vergänglichkeit des Materials gegenüber Natureinflüssen, wie beispielsweise des Wetters, verdeutlichen soll.

In der zweiten Reihe habe ich mich mit Metallleitern und ihren Schutzvorrichtungen beschäftigt, die den Menschen, die diese Leitern besteigen müssen, Schutz bieten soll. Diese Fotos entstanden am Hafen in Osnabrück, wo ich seit meinem Studium wohne. Mich interessierten diese Metallschutzvorrichtungen, die ich benutzte und so verfremdete, dass eine dynamisch schwingende Reihe entstand. Diese Formen erinnern an Wellen, die durch den Wind im Meer hin und herbewegt werden. Aufgrund dieser Assoziation entschied ich mich für die Farbe Blau und ihre Abstufungen.

Dem im Vordergrund gedruckten Blau habe ich die Farbe Silber beigemischt, was an das Schimmern des Metalls erinnert.

Die Bilder zeigen eine Leichtigkeit des doch sehr stabilen Materials, das zum Schutz und zum Halten gebaut und entwickelt wurde. Immer wieder entsteht aus einer Form eine neue und windet sich auf eine andere Weise im Bild. Diese Formen lassen sich auf das Kunststudium übertragen, das immer neue Möglichkeiten der Neufindung und Neuentwicklung zulässt. Die Ausdehnung in viele verschiedene Bereiche, die denjenigen, der sich darauf einlässt, ebenfalls bereichert.

Die letzte und dritte Reihe beschäftigt sich mit den von mir fotografierten Bereichen des Metallrades und einer Brückenkonstellation in Recke in der Nähe von Ibbenbüren, wo ich am Fürstenberg-Gymnasium bereits zwei Tage in der Woche unterrichte.

Hierbei habe ich mich wie schon für die erste Reihe erwähnt bei den Farben für Grauabstufungen und Schwarz entschieden, um die Verbindung zum Metall darzustellen. In den Bildern wird die Leichtigkeit der Brückenrahmung der Schwere des Metallrades entgegengestellt. Das Grau zeigt im Hintergrund trotz des großflächigen Druckes die Leichtigkeit und das Schwarz im Vordergrund die tatsächliche Schwere des Materials. Die aufspringenden Strukturen verdeutlichen die Angreifbarkeit des Materials und die Vergänglichkeit durch äußere Einflüsse. Diese Reihe ist verdichtet dargestellt und lässt nur wenig freien Blick auf die Grundfläche. Für mich ist diese Reihe ein Symbol für die Weiterentwicklung und Verdichtung in meinem Leben, da man alles Erlernte und Erlebte komprimiert in sich trägt. Die Stärken und Schwäche zeigen sich nach außen und geben jeweils dem Gegenüber darüber Aufschluss, wie das Befinden ist.

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Lebenslauf:
07.07.1977 geboren in Hameln

Schulbildung:
1990-1997
Schillergymnasium in Hameln

1996
Erwerb des Nachweises für das Großes Latinum

1997
Erwerb des Abiturs

Studium:
1998
Studium: Lehramt für Gymnasium in Osnabrück
Fächerkombination: Mathematik und Kunst

2003
Erwerb des Nachweises für das Graecum

seit 2004
Studium: Lehramt für Gymnasium in Osnabrück
Fächerkombination: Kunst und Latein

Lehrertätigkeiten:
2006 -2009
Lehrkraft beim Latinumskurs
Institutum Latinum, Georgstraße, Osnabrück
Gaudium Latinum, Alte Synagogenstraße, Osnabrück

seit August 2010
Lehrkraft am Fürstenberg - Gymnasium in Recke für die Fächer Latein und Kunst

2011
Ausstellung im Rahmen des Piepenbrock Förderpreises, Universität Osnabrück

Kontakt:
Tamara Fichtner
Schepelerstraße 9A
49074 Osnabrück

Tel.: 0176/92419241

E-Mail: tfichtne@uos.de