Klokkers, Nils

Konzeptpapier zum Zyklus „Lebende Stillleben“, Sommer 2011

Der Zyklus „Lebende Stillleben“ basiert auf schnellen Acrylskizzen, die ich in der Regel unmittelbar nach dem Skizzieren in Öl umgesetzt habe, um den anfänglichen und frischen Charakter der Skizzen nicht zu verschwenden und um den Grad zwischen Skizze und Bild möglichst schmal zu halten.

Die Ölfarbe eröffnete mir völlig neue Möglichkeiten. Mir war es für diese Arbeiten wichtig, schnell aber ohne Hast arbeiten zu können. Dies ermöglichte mir die Ölfarbe im Gegensatz zur schnell trocknenden Acrylfarbe. Sie hat mir Zeit zum Überlegen, Probieren und Korrigieren gelassen. So entstand dieser Zyklus von Bildern in einem relativ kurzen Zeitraum, sozusagen in einem Rutsch.

Meine Motive in diesem Zyklus sind einfache Blumenstillleben, die sich lediglich in ihrer Konstellation, Komposition und farblichen Interpretation unterscheiden. Im Prinzip habe ich immer dieselben Objekte verwendet, denn meiner Meinung nach müssen Motive nicht zwangsweise besonders anspruchsvoll oder kompliziert sein. Ich wollte zeigen, dass es keine langweiligen Motive, sondern höchstens langweilige Künstler gibt. Ich habe also einfach die Farben sprechen lassen, es einfach laufen gelassen. Diese gestische Malweise führte zu lebendigen, kontrastreichen und vor allem farbintensiven Bildern. Daraus ergab sich auch der Titel des Zyklus. Die entstandenen Stillleben wirken sehr lebendig, obwohl sie aus eigentlich toten Objekten bestehen. Ich bezeichne diese Arbeit als Zyklus, weil sie in sich geschlossen ist. Sie entstand in einer Phase zu Beginn meines Studiums, in der ich noch völlig unvoreingenommen war, und ist deshalb meiner Meinung nach in dieser Form nicht mehr reproduzierbar.
__________________________