Patzer, Ronja

Nominiert für die Bereiche Malerei und Visuelle Medien

Konzept Malerei | Landschaftsfarbraum


Schon seit beginn meines Studiums beschäftige ich mich in der Malerei mit dem Spannungsverhältnis von Strukturen, Flächen und Lasuren und arbeite thematisch nahe an der Landschaftsmalerei. Das Wechselspiel zwischen einem rhythmischen Aufbau von Farbflächen und Strukturen, sowie die Wirkung vom Farbklängen und Bewegung steht dabei im Mittelpunkt. Die Assoziation der Landschaft ist dabei zweitrangig und entsteht nicht nur durch die Strukturen, sondern vor allem durch den Farbaufbau innerhalb des Bildes. An diesem Aufbau wollte ich in meiner Prüfung anknüpfen und durch starke Variation der Farbwahl innerhalb einer Reihe von sieben Arbeiten, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Landschaftsfarbräume nutzen.
In meinen Malereien kontrastieren lasierende Flächen mit pastosen Strukturen. Zudem ist die Farbtiefe bedeutend, da es sich um „Farbräume“ handelt, die nicht ausschließlich durch ein Motiv, sondern zuallererst durch Lasuren an räumlicher Wirkung gewinnen. Alle Bilder sind in einem Querformat angelegt, da dies die Landschaft betont, mit den Maßen 150 cm x 190 cm. Dabei ist mir die Ausrichtung an der Diagonale wichtig, die durch Flächen gebrochen wird.
Während der Prüfung sind sieben Arbeiten entstanden, nach einem Farbsystem angeordnet. In der Reihe steht die Abstraktion der Farbe im thematischen Vordergrund. Dabei nutze ich die gesamte Farbpalette in jeder Arbeit, jedoch soll die Gewichtung der Farbe in jeder Malerei variieren. Diese sind keine Monochrome, doch durch die gezielte Kontrastbildung kann eine Farbe betont werden, da sich Farben einander bedingen. Dadurch wird erst der Eindruck harmonisch, selbst bei einer überwiegend monochromen Palette, durch Akzente in anderen ergänzenden Farben.

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Konzept Experimentelle Typografie | Bleisatz


Im Rahmen meiner praktisch-methodischen Prüfung in Typografie Grafikdesign/ Handsatz und Buchkunst habe ich drei Bleisätze gebildet, die verschiedenen Gestaltungsprinzipien folgen und diese kombiniert, sodass drei ineinandergreifende Reihen entstanden sind.
Zeichensysteme fungieren schon lange für Verständigung zwischen Menschen. Schrift ist dabei ein mich sehr interessierendes Phänomen und ein starker Bedeutungsträger durch Jahrhunderte Entwicklung dieser Zeichensysteme. Buchstaben begegnen uns im Alltag meist unbemerkt und werden kaum als einzelne Formen und Gestaltungsmittel, eher als Bedeutungsträger wahrgenommen und so wird oft ein wichtiger Teil übersehen. Dabei folgt das Erscheinungsbilder von Schrift schon ästhetischen Prinzipien und ist daher hervorragend als Bildelement nutzbar.
Bei experimenteller Typografie findet eine Lösung des Symbols von seiner Wortbedeutung statt, zu einer Form, einem Bildelement.
Die drei Sätze sollen sowohl für sich als Experimentelle Typografie stehen, als auch übereinander gedruckt sich ergänzen, sowie Kontraste aufweisen können.
Alle drei Sätze sind in dem Format 27 cm x 27 cm angelegt, also quadratisch. So konnte ich durch Drehen des Satzes eine Variation des Druckes erzielen, aber auch alle übereinander legen. Da die drei Sätze so unterschiedlich sind entstehen interessante Kontraste, die durch die Grundfarben Gelb, Rot und ein Mischton von Blau hervorgehoben werden. Als Variation habe ich zunächst jeden Satz durch kleine Veränderungen übereinander gedruckt, wie Drehen oder teilweise Verdeckungen. Später habe ich für eine größere Verdichtung der Staben mehrere geschichtet, meist mit deckenden Farben, aber teils auch durch Lasuren. So entstehen Überlagerungen der Formen und es entsteht der Eindruck neuer Konturen, collageartig.
Es ist ein Spiel mit gewohnten Sichtweisen und Formen und reißt diese aus ihrem Alltag und setzt sie in neue Zusammenhänge. Dieses Spiel mit der Typografie ist bereits im Bauhaus oder Dada beliebt gewesen und wurde oft mit Collage verbunden.