Hünteler, Ellen

Nominiert für den Bereich Fotografie

Studienbeginn
WS 20010/11

abstract
Vorstellungen der Vergangenheit sind vage, Bilder überlappen sich gedanklich. Sie sind splitterhaft, unsortiert, schwammig oder gestochen scharf. Erinnerungen werden fortlaufend verändert, indem sie durch neue Eindrücke überlagert, verzerrt oder rückwirkend wieder hervorgebracht werden.Aufgrund der komplizierten Struktur von Retrospektiven habe ich zur Rekonstruktion meiner Erinnerungen alte Videoaufnahmen und bereits vorhandene Photographien aus verschiedenen Momenten meiner Vergangenheit durch neue photographische Aufnahmen ergänzt, somit Gegenwart durch Vergangenheit verdeckt und umgekehrt, oder die zeitlichen Ebenen miteinander verschmelzen lassen. Zu diesem Zweck habe ich mit der Technik der Mehrfachbelichtung gearbeitet, bzw. mit verschiedenen digitalen und analogen Techniken experimentiert, um die Erinnerungsbilder formal den Eigenschaften eines mentalen Erinnerungsprozesses anzunähern.
Angesichts allgemeiner Lebensstationen und der Unschärfe verschmilzt meine individuelle Erinnerung photographisch mit kollektiver Vergangenheit. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen persönlichen Erlebnissen und der Allgemeingültigkeit von Erinnerungen.


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