Ozolnieks, Mirja

Nominiert für den Bereich Bildhauerei

Studienbeginn
WS 2010/11

abstract
„Feuer ist ein guter Diener, aber schlimmer Herr.“

Seit geraumer Zeit fasziniert mich das Element Feuer, vor allem sein bipolarer Charakter. Zum einen hat das Feuer eine schöpferische Kraft. Es spendet Wärme und Licht, erzeugt Energie und schmeichelt unseren Sinnen. Die Zähmung und später das selbstständige Entfachen von Feuer gehören zu den wichtigsten Faktoren der Menschwerdung. Wie Schiller in seinem „Lied von der Glocke“ konstatiert: „Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.“ Doch zum anderen besitzt Feuer auch eine zerstörerische Komponente. Im christlichen Glauben stehen das Fegefeuer und die lodernde Hölle für unselige Qualen, wie sie beispielsweise von Rodin und Michelangelo dargestellt werden. Im Mittelalter werden Ketzer und Häretiker mit dem Feuertod bestraft. Tödliche Waffen werden im Feuer geschmiedet. Ganze Landstriche werden durch Brände zerstört. In der Gegenwart fallen hunderte bangladesische Textilfabrikarbeiter Flammen zum Opfer. Feuer ermöglicht uns so viel und kann uns alles nehmen.
Meine Faszination gegenüber dem heißen Element fordert eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema heraus. Meine künstlerische Intention ist, die Bipolarität des Feuers und die immer stetige Metamorphose der Flammen in meinem Werk zum Ausdruck zu bringen.


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