Ruf, Helena

Nominiert für den Bereich Grafik-Design

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Abstract
Die vierteilige Reihe „Janusköpfe“ konfrontiert das Auge durch die Vereinigung jeweils zweier Fotografien in einer Doppelbelichtung mit einer Kombination aus Verschmelzung und Abgrenzung. Die Motivik der Landschaften fügt sich gezielt in klischeehafte Zuordnungen zu männlichen und weiblichen Charakteristiken ein. Im Kontrast zu den stark, unbeweglich und starr wirkenden Felsen in den Fotografien des Mannes zeichnen die verwachsenen, fragilen und verworrenen Äste das Portrait der Frau. Diese auf den ersten Blick stereotypische Zuordnung weist allerdings bei näherer Betrachtung gegensätzliche Züge auf; die zweite männliche Komposition zeigt das Aufbröckeln seiner Fassade in Stirnhöhe, wohingegen das Geflecht der Äste für die Frau ein stabiles Rückgrat bildet. Somit werden die offensichtlichen Kontraste der Portraits auch bei einer anderen Interpretation deutlich – in diesem Falle allerdings in umgekehrter Weise. Folglich wirken alle Motive zwar in einer Weise zugehörig zueinander, grenzen sich aber auch stark ab. Diese Doppeldeutigkeit in der Interpretation und Zweiteiligkeit des visuellen Impulses erklärt den Titel „Janusköpfe“. Die Diskrepanz von Distanz und Nähe zwischen Portrait und Naturfotografie charakterisiert das heutige Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt. Die Übergänge beider Fotografien sind so sanft gestaltet, dass eine Art innere Zugehörigkeit des Menschen zu der Natur verbildlicht wird und somit der Appell entsteht, sich auf diese Verbindung wieder einzulassen.

Berufliche Tätigkeiten
Seit 2009 Lehrbeauftragte im Studienkreis Königslutter und seit 2010 Osnabrück
Seit 2010 Lehrbeauftragte der Eleganz Bildungsplattform e.V.
Seit 2010 regelmäßig Tutorin in der Erstsemestereinführungswoche der Universität Osnabrück

Ausstellungen/Wettbewerbe
2008: Teilnahme am Landeswettbewerb „Jugend gestaltet“, Aufnahme in die Ausstellung, Gewinn der Teilnahme am Seminar im Kunstmuseum Celle

2011: Teilnahme am Wettbewerb >>geschichtscodes2011<< der Bundesstiftung Aufarbeitung, Aufnahme in die Ausstellung, Gewinn des dritten Platzes