Hammermann, Maren

Nominiert für den Bereich szenische Kunst

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Abstract
Intention dieser Arbeit war es Grenzen zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein erfahrbar zu machen. In einer für 72 Stunden angesetzten Performance ging es darum unterbewusste Prozesse sichtbar zu machen. Die Performance fand auf einem Dachboden und von der sozialen Umwelt gänzlich isoliert statt.
Mit einfacher Tafelkreide wurde direkt „auf“ den Ort gezeichnet. Dabei wurde sich aus der Psychoanalyse, dem Surrealismus und dem Dadaismus bekannten Verfahren, der écriture automatique und dessin automatique bedient, zum Zweck innere Prozesse spontan und unzensiert sichtbar zu machen.
Die Ästhetik des Dachbodens war maßgeblicher Teil des Konzeptes: Verstaubt, dunkel, kalt und verlassen strahlt der Spitzboden zusammen mit dort abgelegten und vergessenen Gegenständen längst ausgezogener Bewohner eine eigenartige Aura aus und schafft eine Atmosphäre in der die Zeit still zu stehen scheint. Die andauernde Isolation verhinderte jegliche Ablenkung und soziale Einflüsse. Sie stellte eine Grenzerfahrung dar, durch die es möglich gemacht werden sollte einen Zugang zum Unterbewussten zu schaffen.
Die Kreidezeichnung die während der Performance entstanden sind erscheinen wie ein Dialog und bilden dabei ein mehrere Quadratmeter großes Gesamtbild. Auf den Betrachter kann es wirken ohne den Anspruch zu stellen verstanden zu werden.
Die komplette Performance wurde zu von einer fest installierten Kamera aufgezeichnet.

„Das Gefühl von Einsamkeit setzte bereits nach ein paar Stunden ein. Auf dem Boden liegend fühlte es sich an als sei auch ich ein auf dem Dachboden wie zufällig abgelegter Gegenstand und somit Teil des Raumes. Ich begann meine Konturen um mich herum nachzuziehen um mir zu beweisen dass ich existierte. Ich war hier an diesem Ort.“ (Auszug aus dem Erfahrungsbericht)