Herdegen geb. Barsch, Nora

Nominiert für die Bereich Druckgrafik

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Abstract
Den 20. ging Lenz durchs Gebirg. – So beginnt Georg Büchners Erzählung Lenz. Protagonist in Büchners Text ist der Schriftsteller Lenz, dessen Geisteszustand sich im Verlauf der Geschichte zunehmend verschlechtert. Geplagt von Wahnvorstellungen durchlebt Lenz emotionale Extremzustände auf seiner Reise in das Bergdorf Waldbach. Es fällt ihm zusehends schwer zwischen der ihn umgebenden Realität und den fiktiven Geschehnissen seiner Imagination zu unterscheiden. Das Gebirge und das Dorf, in dem Lenz einige Zeit als Gast des Pfarrers Oberlin verbringt, werden zu den Leitmotiven der Geschichte und zu den beiden entscheidenden Einflussfaktoren in Lenz’ psychischer Entwicklung. Beeinflusst durch Oberlins Profession und seinem eigenen Interesse an Religion wird Lenz von Allmachtsphantasien heimgesucht und verliert sich in religiöser Manie bis hin zum vollständigen Persönlichkeitsverlust – so versucht er beispielsweise im Nachbarsdorf ein totes Kind zum Leben zu erwecken. Sein Aufenthalt in Waldbach ist zudem geprägt von mehreren Suizidversuchen. Zuletzt kehrt Lenz zurück nach Straßburg, emotionslos und vollkommen leer.